1164 km
- Eamonn Donnelly
- Jul 29, 2017
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in Charleville-Mezieres 1164 km- Halbzeit- wir können es selbst kaum glauben. Jetzt gilt der alte Vergleich "ist das Glas halbleer oder halbvoll", für uns im doppelten Sinn. Auf der einen Seite denkt man an die Strapazen und Entbehrungen, die noch vor einem liegen und an die prolongierte Trennung von den Liebsten. Da ist mentale Stärke gefragt. 3 Monate können sehr lang werden. Auf der anderen Seite haben wir so viel Unterstützung und Hilfe, soviel Interesse für unser Projekt erlebt, dass wir nicht ans Aufgeben denken wollen, auch wenn der Gedanke daran manchmal verlockend erscheint. Wir wissen auch, dass jederzeit etwas passieren kann, wodurch wir nicht mehr weitermachen können. Womit wir z.B. nicht gerechnet hätten: Es ist gar nicht so leicht einen Platz auf einer Fähre als Fußgänger zu kriegen. Von Dunkerque aus gar nicht, von Calais aus gibt es Gott sei Dank noch eine (!) Gesellschaft, die Fußgänger akzeptiert. Da fragt man sich schon, in was für einer Welt wir leben: eine Mensch ohne Auto ist kein Mensch- oder was? Dieses Gefühl hatten wir auch oft, wenn wir gezwungenermaßen ein Stück Hauptstraße zu bewältigen hatten: Unverständnis bis hin zu Ablehnung: was wollen die 2 Idioten auf meiner Straße, jetzt muss ich extra bremsen! Wo der Gehsteig aufhört, ist der Fußgänger Freiwild, Hindernis oder im besten Fall belächelte Ausnahme. Da ist es leicht zu verstehen, dass wir Hauptstraßen möglichst vermeiden. Das kann zu Umwegen führen, die nicht eingeplant waren, aber die nimmt man gern in Kauf, wenn man dadurch nicht dauernd in Lebensgefahr schwebt. Auf jeden Fall wird sich meine Einstellung als Autofahrer, wenn wir wieder zurück sind, ändern. Fußgänger und Radfahrer sollten Vorrang haben- und die größtmögliche Rücksicht erfahren. Genug moralisiert Bis zum nächsten Mal Sepp